Magnetfeldtherapie – Physik oder Humbug?

Die Magnetfeldtherapie erlaubt ein vielfältiges Anwendungsspektrum, da elektrische Ladungen im Körper allgegenwärtig sind. Fragst du dich gerade was Körperzellen mit elektrischer Ladung zu tun haben?
In jedem Lebewesen befinden sich elektrisch geladene Teilchen (Ionen), deren Bewegungen zu elektrischen Strömen führen. Beim Mensch können solche Ströme z.B. mittels EKG (Echokardiogramm) am Herz oder EEG (Elektroenzephalografie) am Gehirn gemessen werden.

Foto: Julia Waldenmaier Fotografie
Der Ruhezustand einer Zelle sieht so aus:

Im Inneren befinden sich elektrisch geladene Kalium-Atome, außen an der Wand haften elektrisch geladene Natrium-Atome. Wird die Zelle erregt, kommt es zum Ladungsaustausch. Natrium dringt in die Zelle ein und die elektrische Spannung innerhalb der Zelle steigt. Um die Balance wiederherzustellen strömt Kalium aus der Zelle raus. Bei sämtlichen Stoffwechselvorgängen werden derartige Teilchen verschoben und die Nerven leiten Signale in Form von elektrischen Impulsen weiter. Die Nerven- oder Muskelzellen werden gereizt , indem bestimmte Wirkungsschwellen überschritten werden.

Krankheiten oder im weitergehenden Sinne “Blockaden” können das Gleichgewicht dieser elektrischen Prozesse stören. Das führt zu funktionalen Beeinträchtigungen und körperlichen Beschwerden.

Alle Funktionen des Körpers werden durch Zellen erzeugt.

Dabei haben nicht alle Zellen dieselbe Funktion. Was macht so eine Zelle? Man kann sich eine Zelle als Pumpstation vorstellen: Sie nimmt Nährstoffe auf, die sie für die Körperfunktionen benötigt, für welche sie zuständig ist. Diese Nährstoffe verteilt die dorthin wo sie gebraucht werden. Gleichzeitig führt sie den “Müll” (Schlackenstoffe) wieder ab. Zellen können somit als eigene Energiequelle gesehen werden, die mit Eigenstrom funktioniert.

Gesunde Zellen haben einen Eigenstrom von etwa 70mV. Sinkt die Energie ab, haben Krankheiten leichtes Spiel. Blockaden treten überall dort auf, wo eine ausreichende Versorgung der Organe, Muskeln und Gelenke sowie die Ausleitung von Schlackenstoffen nicht mehr gewährleistet ist.

Warum sinkt der Energiegehalt einer Zelle?

Hieran können zahlreiche Faktoren beteiligt sein: Umweltbelastungen (z.B. Toxine, Elektrosmog), schlechte Haltungsbedingungen, Bewegungsmangel , zu wenig Sonnenlicht, Verletzungen, vererbte Schwächen usw.

Das niederenergetische pulsierende Magnetfeldsystem

Es wird ein schwaches Magnetfeld erzeugt, das dem natürlichen Erdmagnetfeld angepasst ist. Dieses transportiert Impulse (Bemer verwendet hierfür das Wort “Signal”;-)). Diese Impulse werden im Steuergerät erzeugt und mittels in die Applikatoren (Decke, Gamaschen, Halsteil usw.) eingebrachte Spulen in den Körper geleitet.

Weiter oben haben wir gelernt, dass verschiedene Zellen und Krankheiten unterschiedliche Eigenschwingungen bzw. Frequenzen aufweisen (angegeben in “Hertz”=Hz). Zur Einleitung dieser Impulse wurden besondere Impulsformen entwickelt (z.B. Rechteckimpuls), welche die Zellen anstoßen, sodass diese wieder ihre volle Energie aufladen können. Die Schwingung wird als Sinuswelle dargestellt.

Die erzeugten Impulse müssen diese Sinuswelle nun möglichst weitgefächert treffen, um eine Wirkung zu erzielen. Um dieses “biologische Wirkfenster” zu treffen, muss der Hersteller Einwirkzeit, Frequenz und die Stärke des Magnetfelds (angegeben in Tesla) in Einklang bringen.

Foto: Julia Waldenmaier Fotografie
Der Unterschied zwischen pulsierenden und einem statischen Magnetfeldsystem

Bei einem statischen Magnetfeld sind physische Magneten in das Textil eingearbeitet. Sie erzeugen ständig und ohne Variation das gleiche Magnetfeld und sind sozusagen immer an (Dauermagnet). Eine gezielte Therapie erscheint aufgrund einer fehlenden Feinjustierung fraglich. Beim pulsierenden Magnetfeldsystem sind Spulen in das Textil (Kissen, Matten, Decken, Gamaschen usw.) eingearbeitet, die in Sekundenbruchteilen durch Stromstöße magnetische Felder aufbauen. Mit pulsierend ist die variierende Schwingungsstärke gemeint. Die betroffenen Stellen sind einem schwachen magnetischen Feld ausgesetzt. Das Magnetfeld breitet sich wellenartig aus und der erzeugte Stromfluss regt die Reizweiterleitung der Nervenzellen an.

Vor- und Nachteile der pulsierenden Magnetfeldtherapie

Die magnetischen Impulse dringen tief ins Gewebe ein und beeinflussen das Energiepotential der Zellen. Der Zellstoffwechsel wird angeregt wodurch eine lokale (im Einflussbereich der Spule/Textil) Durchblutungssteigerung und Zellvermehrung ausgelöst wird.

Je nach Gerät und Hersteller lassen sich sowohl die Stärke des elektrischen Feldes als auch die Frequenz individuell einstellen. Dies ermöglicht eine gezielte Einwirkung auf unterschiedliche Beschwerden. Die Vitalisierung des Körpers (des Geistes und der Seele, wie man es “ganz grün” ausdrücken würde) trägt zur Harmonisierung der Lebensfunktionen bei und damit ganz klar zu einer gesteigerten Immunabwehr – die Voraussetzung für einen gesunden Allgemeinzustand. Und der wiederum ist für eine Leistungserbringung nicht wegzudenken!

Die Magnetfeldtherapie sollte wie jede andere therapeutische Behandlungsmaßnahme durch einen Therapeuten/Tierarzt begleitet werden, sodass der sinnvolle Einsatz gemeinsam erörtert werden kann.